Geld sparen beim Renovieren: Was wir nicht renoviert haben, weil es uns zu teuer war & welche Lösungen wir stattdessen gefunden haben

Wenn man sich eine renovierungsbedürftige Immobilie kauft – ganz egal, ob das eine Wohnung oder ein Haus ist – ist der erste Gedanke meistens, dass man am liebsten alles verändern möchte.

Raus mit dem ollen Krempel der Vorbesitzer und rein mit den eigenen Ideen und dem eigenen Geschmack!

Die Realität ist bei einer alten Immobilie jedoch oft eine andere…
Immer wieder können bestimmte Projekte aus baulichen Gründen nicht umgesetzt werden, oder weil die Durchführung schlichtweg zu teuer wäre!

Auch wir hatten für unser Haus eine Menge Vorstellungen von der perfekten Renovierung und dem noch perfekteren Ergebnis.

Aber als wir von den Handwerkern erfahren haben, was unsere Visionen kosten würden, war uns sofort klar: das können und wollen wir uns nicht leisten!

In diesem Blogpost erzähle ich dir, welche Projekte wir nicht umgesetzt haben, weil sie uns schlichtweg zu teuer waren und welche Maßnahmen wir ergriffen haben, um den unliebsamen alten Kram für kleines Geld trotzdem ganz zu “unserem” zu machen.

Warum Geld sparen beim Renovieren?

Bevor ich dir unsere kostengünstigen Renovierungslösungen präsentiere, möchte ich noch darauf eingehen, warum ich es als sinnvoll empfinde, so günstig wie möglich zu renovieren. 

Mir ist natürlich klar, dass es auch BesitzerInnen von renovierungsbedürftigen Immobilien gibt, für die Geld keine Rolle spielt. Für die keine Renovierung zu teuer ist, und die sich jeden noch so abgefahrenen Interior-Traum erfüllen können, den man sich so vorstellen kann.
Das finde ich prima und sei diesen Menschen von Herzen gegönnt!

Ich selbst gehöre jedoch nicht zu den Personen, für die Geld keine Rolle spielt, und ich kenne persönlich auch niemanden, auf den das zutrifft.
Deshalb hatten mein Mann und ich von Anfang an das Ziel, mit möglichst wenig Geld möglichst viel in unserem Zuhause zu bewirken!

Finanzen gehen wir gerne konservativ an:
Für uns war es wichtig, unseren Kredit möglichst klein zu halten – auch wenn eine höhere Kreditsumme möglich gewesen wäre.

Aber was spricht für einen niedrigen Kredit?
Je niedriger der Kredit, desto…

  • schneller ist er abbezahlt (und du kannst die dann übrige Kohle z.B. zusätzlich in deine Altersvorsorge stecken)!
  • eher lässt sich der Zins festschreiben (z.B. auf die komplette Kreditlaufzeit, und nicht nur für die ersten zehn Jahre).
  • niedriger ist die Abzahlungsrate (außer natürlich, du möchtest deinen Kredit im Turbotempo abbezahlen, was auch eine Möglichkeit ist!). Dadurch steigt die allgemeine Sicherheit: Ist die Abzahlungsrate niedrig, lässt sie sich – im besten Fall – mit nur einem Gehalt bezahlen. So bist du mit deinem Partner oder deiner Partnerin auf der sicheren Seite, wenn es bei einem von euch einmal zu einem Lohnausfall kommen sollte.

Ist der Kredit jedoch relativ niedrig, führt das dazu, dass man mit dem zur Verfügung stehenden Geld beim Renovieren gut haushalten muss.
Das erfordert Wille, Disziplin, gute Ideen und Kompromissbereitschaft.

Von jeder dieser Eigenschaften haben mein Mann und ich eine Menge, was uns bei den nachstehenden Projekten definitiv geholfen hat!

Teppich auf der Treppe

Den beigefarbenen Teppich auf unserer Treppe fanden wir von Anfang an unglaublich altbacken!

Verschiedene Alternativen zogen wir in Betracht, um diesen Albtraum in Bahama-Beige loszuwerden:

Als Erstes wollten wir den Teppich abziehen, um die Holztreppe darunter abzuschleifen und zu lackieren.
Das Problem: die Stufen wären dadurch sehr glatt geworden und ich habe ein Talent dazu, Treppen hinunterzufallen. Zur Sicherheit hätten wir Stufenteppiche anbringen müssen, von denen ich so gar kein Fan bin (ich sage nur: Coolness-Faktor gleich null!).

Dann dachten wir uns: “Wenn schon Teppich, dann richtig!”
Wir entschlossen uns dazu, die Treppe von einem Bodenprofi mit Sisalteppich belegen zu lassen (Coolness-Faktor gleich 1000!).
Das Problem: Als der Kostenvoranschlag eintrudelte, traf uns fast der Schlag! Die Verlegung des Sisalteppich sollte 2800 € kosten – und das sahen wir nicht ein! Wir steckten mitten in der Renovierung und wussten genau, dass wir die Kohle gut für etwas anderes gebrauchen könnten.

Es musste ein günstiger Kompromiss her!

Die Lösung: 
Zunächst haben wir uns mit dem beigefarbenen Teppich angefreundet. Nachdem uns die Kosten der Alternative bekannt waren, erschien uns der Teppich gleich viiiel weniger hässlich, als noch zuvor!
Dann haben wir die Treppe gründlich mit Teppichreiniger gesäubert und die Palmentapete passend zum “Traum in Beige” ausgewählt.
Auch die Fliesen, die ich später im Eingangsbereich verlegt habe, und die direkt an die Treppe anschließen, passen farblich perfekt zum Teppich!

Dadurch haben wir einen stimmigen Gesamtlook erschaffen und es sieht tatsächlich so aus, als ob wir – Gott bewahre! – den Teppich selbst ausgewählt hätten!

Haustür

Unsere Haustür ist so ganz und gar nicht mein Ding!

Von Anfang an hatten wir das Ziel, unserem Haus einen schnuckeligen Cottagelook zu verpassen.
Das Problem: unsere Haustür versprüht null Charme und ist so weit vom Cottagelook entfernt, wie ich davon, eine Minimalistin zu sein.

Eine neue Tür ganz nach meinem Geschmack – mit Kassetten, hübschen Glaseinsätzen und in einer tollen Farbe – hätte jedoch um die 5000 € gekostet.

Das war uns eine neue Haustür dann aber erstmal doch nicht wert. Vor allem, weil die Türe – abgesehen von ihrer Optik – super in Schuss ist!

Die Lösung:
Unser Haus ist von außen zur Hälfte mit Holz verkleidet, das wir direkt nach unserem Einzug in einem ganz hellen Blauton, der fast schon in ein zartes Mint übergeht, gestrichen haben.
Unsere ursprünglich weiße Haustür haben wir in der gleichen Farbe lackiert, womit wir ihr zumindest ein Fünkchen mehr Charme verpassen konnten!

Heute stört mich unsere Haustür überhaupt nicht mehr, austauschen werden wir sie aber trotzdem irgendwann.
Ich gebe ihr noch zehn gute Jahre, dann ist Schluss!

Wand zwischen Ess- und Wohnzimmer

Unser Haus hat keinen offenen Grundriss, was wir unbedingt ändern wollten.
Es ist schließlich schon seit Jahrzehnten supercool, wenn Wohn-, Esszimmer- und Küche einen riesigen Raum ergeben. Wieso sollten wir das in unserem Haus dann nicht auch so machen?!

Das Problem: die Wand zwischen Wohn- und Esszimmer ist tragend.
Die Kosten für den Abriss der Wand, das Einsetzen des Stahlträgers und die Neuverlegung der in der Wand enthaltenen Stromleitungen hätte um die 10.000 € gekostet!

So viel Geld war uns der offene Grundriss jedoch nicht wert!
Auch hier wussten wir: das Geld könnten wir noch in andere Renovierungsprojekte stecken.

Die Lösung:
Ist-Zustand akzeptieren.
Heute sind wir absolut happy darüber, dass jeder Raum für sich steht!
Die einzelnen Räume entsprechen nicht nur vielmehr dem von uns angestrebten Cottage-Feeling, sondern ich kann im Wohn- und Esszimmer auch völlig unabhängig voneinander meine Deko- und Farbenliebe ausleben.
Wir finden die einzelnen Räume unglaublich muckelig und kuschelig und würden heute niemals mehr auf die Idee kommen, die Wand zu entfernen!

Im Esszimmer haben wir an die Wand zum Wohnzimmer übrigens einen riesigen Spiegel aufgehängt, der das Esszimmer deutlich größer erscheinen lässt.
Im Wohnzimmer wiederum hängt an der Wand unser Fernseher.

Terrassenboden

Nie im Leben hätten wir unseren Terrassenboden selbst ausgesucht!
Für uns ist er viel zu spießig, viel zu langweilig und viiiel zu geradlinig.

Stattdessen bevorzugen wir rustikale Bruchsteinplatten, für einen lässigen Look und ein mediterranes Lebensgefühl!

Diese Bruchsteinplatten (oder auch “Polygonalplatten”) auf der Terrasse und auf dem Weg rund ums Haus neu verlegen zu lassen, hätte jedoch 6500 € gekostet.

Geld, das wir zu diesem Zeitpunkt auf keinen Fall für eine neue Terrasse ausgeben wollten und was – unserer Meinung nach – auch ziemlich unvernünftig gewesen wäre.
Schließlich wurde unser bestehender Terrassenboden 1A verlegt und entspricht auch der Größe, die wir selbst anpeilen würden.
Wir finden ihn nur einfach… ziemlich uncool!

Die Lösung:
Wir haben den Boden abgedampft, tolle Outdoorteppiche daraufgelegt und zack!, sieht der Spießerboden schon ganz anders aus!
Mittlerweile haben wir uns tatsächlich vollkommen damit angefreundet und es steht nicht zur Debatte, den Boden in den kommenden Jahren zu erneuern.

Terrassenüberdachung

Bei unserem Einzug diente als Sonnenschutz auf unserer Terrasse eine Markise aus den 70ern.
Abgesehen davon, dass der Stoff zum Davonrennen hässlich war, hat die Markise nicht einmal die Hälfte der Terrasse beschattet.

Hier musste also auf jeden Fall eine neuer Sonnenschutz her!

Wir träumten von einem riesigen Glasdach mit integrierten Sonnensegeln und Schiebetüren, um auch bei Regen und im Winter gemütlich draußen sitzen zu können. Die Kosten dafür lagen bei rund 8500 €.

Finanziell war das Glasdach leider nicht drin, was wir zu diesem Zeitpunkt sehr schade fanden.
Heute sind wir heilfroh darüber, dass es nicht geklappt hat!
Denn was wir damals noch nicht wussten: auf unserer vollsonnigen Terrasse wird es brütend heiß. Und unter einem Glasdach – selbst mit Sonnenschutz – würde wir uns dauerhaft fühlen wie ein Grillhähnchen!

Die Lösung:
Für insgesamt 600 € haben wir uns ein Sonnensegel und Edelstahlstangen als Befestigung gekauft.
Die Edelstahlstangen sind bombenfest einbetoniert.
Unter dem Sonnensegel zu sitzen ist für uns Urlaubsfeeling pur! Vor allem, wenn das Segel leise im Wind raschelt.

Fazit

Wie du siehst lässt sich mit guten Ideen und einer Prise Kompromissbereitschaft auch für kleines Geld jede Menge bewegen!

Wir sind jedenfalls ziemlich happy mit unseren Lösungen und finden es prima, wie viel Geld wir beim Renovieren sparen konnten, indem wir um die Ecke gedacht haben.

Wenn wir das können, kannst du das auch!
Und sollte dir doch einmal die Inspiration dazu fehlen, kannst du dich jederzeit an mich wenden!

Jede Menge Tipps, wie du günstig dein Zuhause renovieren und einrichten kannst, findest du hier auf meinem Blog oder auf meinem Insta-Account @goldielovespink.

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Peace out und happy Werkeln!

Deine Goldie

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